Die Genossinen aus Devoto. Erzählungen, Erinnerungen und Prozesse der (Un-)Sichtbarmachung im Hinblick auf den Staatsterrorismus in Argentinien

Abstract

Ausgehend von einer ethnographischen Feldstudie, geht es in diesem Artikel um die Erfahrung in der legalen politischen Haft in Argentinien und um die Frage nach dem Ort, den diese Erfahrung unter jenen Stimmen einnimmt, die bei der Aufarbeitung der jüngsten argentinischen Vergangenheit Autorität und Legitimität gewonnen haben. Konkret geht es mir darum, die Bedingungen von Vernehmbarkeit und Dialog auszu¬loten, die die Prozesse der (Un-)Sichtbarmachung im Kontext der Folgen des Staats¬terrorismus be¬grenzen.Mit Blick auf diese Zielsetzung ist der Text in drei Abschnitte ein¬geteilt. Im ersten werden, aus einer sehr persönlichen Perspektive heraus, die An-fänge dessen beurteilt, was heute unter "Studien über die Gedächtniskultur und die jüngste Vergangenheit Argentiniens" bekannt ist, um die Forschungen des von mir vorgestellten Falls im folgenden Abschnitt zu situieren. Sodann werde ich in den Schlussworten einige der Analysen synthetisieren, um sie mit dem politischen und akademischen Wandel der letzten 10 Jahre zu kontrastieren.