Reflexionen zum Informalitätskonzept am Beispiel der argentinischen Automobilindustrie

Abstract

Der Beitrag behandelt die Ausprägungen informeller Arbeit im Umfeld der argentinischen Automobilindustrie. Auf der Grundlage qualitativer empirischer Forschungsergebnisse wird herausgearbeitet, dass Informalität oft in Gestalt von Grauzonen zwischen regulären und irregulären Tätigkeiten auftritt und nur durch eine mehrdimensionale Perspektive zu erfassen ist, die neben der Produktions- auch die Haushaltsebene einbezieht. Der Artikel schlägt ein dynamisches Informalitätskonzept vor. Neben der Erwerbsarbeit im industriellen Bereich werden auch die Nebeneinkünfte und Konsummuster im Haushalt der ArbeiterInnen sowie Auffälligkeiten in den Erwerbsbiografien am empirischen Beispiel beleuchtet und reflektiert.

Tis article focusses on different forms of informal work in the Argentinean automotive industry. We observe that informality often takes place in grey zones between regular and irregular labour. Tus, the phenomenon can only be accurately viewed in a multi-dimensional perspective, which includes both households and traditional production. Qualitative empirical research allows us to develop a dynamic concept of informality that considers personal work biographies situated between industrial employment and a wide variety of partially or unregistered activities, as well as taking into account additional incomes and consumption patterns in the workers’ households.